Das Hungertuch (niederdeutsch: „Schmachtlappen") war früher das Tuch, mit dem etwa um das Jahr 1000 zur Fastenzeit der Altar verhängt wurde (mittelhochdeutsch: „hungertuoch"). Es war mit Bildern geschmückt und sollte die Gläubigen an die Fastenzeit gemahnen. Ein prachtvolles Exemplar ist im Dom von Gurk (Kärnten) erhalten. Es stammt von 1458 und enthält 99 Szenen. Schon im 16. Jh. erscheinen Redewendungen mit übertragener Bedeutung: „am Hungertuch nähen, flicken" = fasten, sich kümmerlich behelfen. Es wird vermutet, dass „nähen" zu „nagen" verballhornt wurde, ob bewusst oder unbewusst, ist nicht mehr zu klären.
umgangssprachlich: hungern, Not leiden: Das Hungertuch (niederdeutsch: „Schmachtlappen“) war früher das Tuch, mit dem etwa um das Jahr 1000 zur Fastenzeit der Altar verhängt wurde (mittelhochdeutsch: „hungertuoch“). Es war mit Bildern geschmückt und sollte die Gläubigen an die Fastenzeit gemahnen. Ein prachtvolles Exemplar ist im Dom von Gurk (Kärnten) erhalten. Es stammt von 1458 und enthält 99 Szenen. Schon im 16. Jh. erscheinen Redewendungen mit übertragener Bedeutung: „am Hungertuch nähen, flicken“ = fasten, sich kümmerlich behelfen. Es wird vermutet, dass „nähen“ zu „nagen“ verballhornt wurde, ob bewusst oder unbewusst, ist nicht mehr zu klären.