Beim Volleyballturnier kommt das dicke Ende nach dem Finale / Hobbysportler haben sich im Karaoke-Wettbewerb zu messen

Es gehört ja mittlerweile zur Tradition, dass sich die "Tiefflieger" an ihrem Dreikönigsturnier in Sachen Siegerehrung etwas Besonderes einfallen lassen. Doch in diesem Jahr übertrafen sich die Veranstalter um Mike Faller wahrlich selbst. So stand der Sieger nach dem Endspiel noch lange nicht fest. Doch beginnen wirvonvorne.P

Ab zehn Uhr morgens wurden in der Wutachhalle die ersten Volleybälle übers Netz gebaggert. Sieben Mannschaften hatten sich zu dem prestigeträchtigen Turnier angemeldet, dem "konkurrenzlosen Volleyballhighlight der Gemeinde", so Mitorganisator Udo Huber. Auffallend während des Nachmittags war die spielerische Ausgeglichenheit unter den Teams. Mit anderen Worten: Es gab keine Punktelieferanten (wegen Spielermangels und "Überalterung" konnte leider auch die Badische Zeitung diese Rolle nicht mehr ausfüllen). Die Begegnungen verliefen entsprechend knapp, und nicht selten hatten die Sieger einfach das berühmte Quäntchen Glück auf ihrer Seite, wie etwa Detlef Krause im Nachhinein trefflich analysierte. Er selbst war mit seinem Elferrat völlig überraschend auf dem letzten Rang gelandet.

In einem nervenaufreibenden Finale setzten sich schließlich die "Old Boys" gegen den Sportverein in drei Sätzen durch. Die Gewinner posierten rasch zum Siegerfoto, und ein Teil von ihnen machte sich umgehend auf den Nachhauseweg. Dabei hatten sie ihre Rechnung aber ohne den Veranstalter gemacht. Denn das Volleyballturnier war nur der "erste Streich", wie Mike Faller anmerkte, und der zweite sollte von den Teilnehmern statt Ballgefühl Sangeskünste abverlangen: Karaoke stand auf dem Programm.

Nun konnten also jene, die zuvor sportlich weniger glücklich agierten, Punkte aufholen und in der Rangliste Plätze gutmachen. Pro Team trat jeweils ein Mitspieler ans Mikrofon. Die Liedauswahl erfolgte indes ausgesprochen individuell, wobei jeder den für seinen Typ passenden Song auswählen durfte. So entschied sich beispielsweise Bernhard Kienzle für den Schmuse-Hit "I just call to say I love you" von Stevie Wonder, Frank Grieshaber trieb mit seiner emotionalen Interpretation des "Dirty Dancing"-Evergreens "Time of my Life" den Anwesenden die Tränen in die Augen, und Dirk Grüninger blökte im Grönemeyer-Stil "Männer". Warum sich jedoch Christian Hogg in seinem denkwürdigen Auftritt für Madonnas "Like a Virgin" entschied, blieb sein persönliches Geheimnis.

Nachdem die Jury ihre Punkte vergeben hatte, tauschten die "Old Boys" und der Sportverein ihre Plätze an der Spitze. Doch damit nicht genug, denn Mike Faller hatte tatsächlich noch einen "dritten Streich" in petto. Die Entscheidung des Turniers werde vertagt auf ein Wochenende im März, so die Kunde an die verdutzten Hobby-Volleyballer. Dort werden die "Tiefflieger" sämtliche Teilnehmer in den "Hirschen" einladen und die finale Phase des diesjährigen Dreikönigsturniers begehen. Mehr wurde nicht verraten. Im Rahmen der Veranstaltung fand außerdem eine Ersteigerung statt, für die die "Tiefflieger" verschiedene Artikel gestiftet hatten. Der stattliche Erlös von 442 Euro will der Verein den Opfern des Seebebens zugute kommen lassen.

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