Erstmals spenden die Teilnehmer bei Dreikönigsturnier der "Tiefflieger" ihre Preisgelder.
WUTACH-EWATTINGEN (rit). Das Dreikönigsturnier der "Tiefflieger" aus Ewattingen hat mittlerweile Tradition. Auch in diesem Jahr richteten die Volleyball-Spieler das Turnier am Nachmittag des 6. Januar in der Wutachhalle aus. Leider meldeten sich nur wenige Gruppen zu einem Kräftemessen auf dem Spielfeld an. Doch Veranstalter Michael Faller aus Ewattingen machte kurzerhand aus der Not eine Tugend und modifizierte die Spielpläne so, dass auch die sechs gemeldeten Mannschaften ihren Spaß hatten.
Zum ersten Mal wurden in diesem Jahr die Preisgelder gespendet. Gespielt wurde für Selina Kech aus Lausheim. Die junge Frau leidet an der Friedreich-Ataxie, einer seltenen Krankheit des Zentralen Nervensystems, welche sich vor allem durch Muskelschwund äußert. Diagnostiziert wurde diese Krankheit bei ihr zwischen dem zehnten und elften Lebensjahr. Bald war es ihr nicht mehr möglich, die Schule weiterhin in Stühlingen zu besuchen und so absolvierte sie ihren Abschluss in Emmendingen auf einer Schule, die sich auf Menschen mit einer körperlichen Behinderung spezialisiert hat.
Mittlerweile hat Selina Kech eine Berufsausbildung in Heidelberg begonnen, wo sie in einem betreuten Internat leben kann. Weil ihre Krankheit sehr selten und daher auch wenig erforscht ist, gibt es noch keine Medikamente für eine Heilung. Selina Kech blickt dennoch hoffnungsvoll und bewundernswert mutig in die Zukunft. Die Geschichte der jungen Frau bewegt, und so war es für die Tiefflieger naheliegend, ein Benefizturnier für sie zu veranstalten. Sicherlich konnten sie ihr so eine große Freude bereiten.
Die sechs angemeldeten Gruppen aus Ewattingen, Münchingen, Bonndorf, Blumegg und Schluchsee spielten in einer Vorrunde jeder gegen jeden. Danach spielten der Gruppen-Dritte gegen den Gruppen-Vierten um Rang 3 und im Finale der Gruppen-Erste gegen den Gruppen-Zweiten. Es siegten "Skoobydoo" aus Münchingen vor den "Tieffliegern" aus Ewattingen. Auf den dritten Platz kamen die Spieler aus Schluchsee. Michael Faller nahm als Verantwortlicher für das Turnier die Siegerehrung vor.
Ob es wohl an den milden Temperaturen lag, dass es in diesem Jahr nicht so viele Spieler zum Volleyballturnier in die Wutachhalle zog oder daran, dass der ein oder andere noch mit ein paar weihnachtlichen Pfunden zu viel kämpft, sei einerlei. Schade wäre es doch, wenn das traditionelle Turnier gar nicht mehr stattfinden könnte. Die Spieler in diesem Jahr waren zumindest alle sehr zufrieden mit dem Tag, denn sie hatten Spaß beim Spiel und sie konnten einem Menschen helfen, dem es nicht so gut geht wie ihnen selbst.